Tiefbrunnen des Wasserversorgungsverbandes Südliche Ortenau (WVV SO) feierlich in Betrieb genommen
Gemeinsam hat die Gemeinde Kappel-Grafenhausen mit der Gemeinde Rust die Bohrung eines neuen Brunnens und dessen Ausbau im Daslacher Feld im Jahr 2018 auf den Weg gebracht. Nun konnte Vollzug gemeldet werden und bestes Trinkwasser direkt aus dem Brunnen verkostet werden. Unmittelbar wird dieser Brunnen nun sehr gutes Trinkwasser in das Leitungsnetz einspeisen und für die Bürgerinnen und Bürger der Südlichen Ortenau zur Verfügung stellen sowie die Versorgungssicherheit für unser wichtigstes Lebensmittel signifikant erhöhen.
So freute sich Bürgermeister Jochen Paleit, zahlreiche Gäste, unter anderen alle Bürgermeister der Südlichen Ortenau, die Mitglieder der Verbandsversammlung des Wasserversorgungsverbandes Südliche Ortenau (WVV SO), die beteiligten Planer, die Wassermeister und Verbandsmitarbeitenden, in der vergangenen Woche am Brunnenhaus zur feierlichen Inbetriebnahme begrüßen zu können.
Der Vorsitzende des WVV SO, Pascal Weber, führte in seiner Rede aus: „Passend, am offiziellen „Tag des Wassers“ wird diese wichtige Infrastruktureinrichtung seiner Bestimmung übergeben, nachdem der Probebetrieb erfolgreich abgeschlossen ist. Mit den jetzt fünf bestehenden Brunnen in unserem Gebiet ist die Versorgung mit dem Lebensmittel Nr. 1 für die nächsten Jahre stabil gesichert. Es hat sich wieder gezeigt: Aufgrund unserer Lage im grundwasserreichen Rheintal und nördlich des Naturschutzgebietes „Elzwiesen“ können wir auch in Zeiten des Klimawandels mehr als ausreichende Mengen und qualitativ gutes Wasser für unsere Region fördern. Und das ohne Einschränkungen für Andere (z.B. Landwirtschaft), ohne größere Aufbereitung und ohne signifikante Absenkung des Grundwasserpegels. Die Werte des Brunnens sind sogar besser, als wir gedacht haben. Eine positive und beruhigende Nachricht für uns alle, insbesondere für die Bürger in den Gemeinden Kappel-Grafenhausen und Rust, die der Brunnen direkt versorgt“. Gleichzeitig dankte der Verbandsvorsitzende allen Beteiligten.
Das Projekt „Brunnen Kappel II“ fiel genau in die Fusionsphase der beiden Wasserversorgungsverbände. Eingeleitet und geplant wurde es noch vom damals eigenständigen Verband Kappel-Grafenhausen-Rust. Mitten im Bau und während der Fusion mit dem Verband in Ettenheim/Ringsheim hat es dann der gemeinsame Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau übernommen und nun in Betreib genommen. Die Bauzeit betrug ca. 18 Monate, darauf folgten rund 6 Monate Probebetrieb.
Bürgermeister Dr. Kai-Achim Klare dankte anschließend dem Verbandsvorsitzenden Pascal Weber und Bürgermeister Jochen Paleit für Ihre Arbeit. Es zeige sich erneut, dass die Aufgabenteilung in der Region funktioniere und das Thema „Wasser“ bei Ringsheim und Ettenheim in guten Händen sei.
Die Planerin des Projekts, Annegret Rieck von der Fa. Weber Ingenieure, stellte die technischen Details vor. Einer Brunnenbohrung von 20,50m Tiefe mit 2000mm Durchmesser folgten Brunnenbau und technische Einrichtung. Sie dankte dem Verband für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
Der neue Brunnen Kappel II hat derzeit eine genehmigte Entnahmemenge von 250.000 m³, die bei Bedarf noch auf 500.000m³ erweitert werden kann. Die Gesamtfördermenge im Wasserversorgungsverband Südl. Ortenau (WVV SO) darf somit 2,5 Mio. m³ betragen. Der Verbrauch der vom WVV SO versorgten Kommunen Ettenheim, Rust, Kappel-Grafenhausen und Mahlberg betrug im Jahr 2021 rund 2,1 Mio. m³. „Aufgrund dieser Fördermengen und Verbräuche konnten wir sogar noch anbieten, der Stadt Herbolzheim vorübergehend bestes und weiches Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Dieses Projekt gehen wir jetzt gemeinsam als nächstes an“, sagte der Verbandsvorsitzende Pascal Weber.
Die Gesamtkosten des neuen Brunnens werden voraussichtlich 1,2 Mio. Euro betragen. Das liegt genau in der veranschlagten Kostenberechnung aus 2021.
Auf weitere, herausfordernde Projekte zur Sicherstellung der Wasserversorgung wies der Verbandsvorsitzende ebenfalls noch hin. Der Umbau der Misch- und Übergabestation in Rust und die Trinkwasserleitung nach Herbolzheim seien schon in Planung, Baubeginn könnte bei beiden Projekten Ende 2023 / Anfang 2024 sein.